Nordkapp im Jahr 2009
vom 04.06. bis zum 01.07.
von Ehrenfried
Statistik:
Datum |
Strecke |
Kilometer |
04. Jun |
Mühltal-Hildesheim |
370 |
05. Jun |
Hildesheim-Celle-Munster-Lüneburg-Salem |
279 |
06. Jun |
Salem-Bad Doberahn-Rostock-Trelleborg |
135 |
07. Jun |
Trelleborg-Lund-Hässleholm-Växjö-Sävsjö |
355 |
08. Jun |
Sävsjö-Nässjö-Tranas-Mjölby-Motala-Ludvika |
405 |
09. Jun |
Ludvika-Borlänge-Rättvik-Furudal-Sväg-Östersund |
450 |
10. Jun |
Östersund-Wilhelma-Arvidsiaur |
463 |
11. Jun |
Arvisiaur-Jokmokk-Karresuando |
467 |
12. Jun |
Karresuando-Kautokeino-Alta-Repvag |
445 |
13. Jun |
Repvag-Nordkap-Repvag |
176 |
14. Jun |
Repvag-Alta-Camping Fossaq(Nähe Tretten) |
326 |
15. Jun |
Fossaq-E06-Fossbaken |
299 |
16. Jun |
Fossbaken-Bjerkvik-Svolvär |
246 |
17. Jun |
Svolvär-A-Svolvär |
267 |
18. Jun |
Svolvär-Lödlingen-Bognes-ca. Krakmo |
199 |
19. Jun |
Krakmo-Fauske-Lading-Brattland |
338 |
20. Jun |
Brattland-Nesna-Levaog-Mosjöen-Trofors |
193 |
21. Jun |
Trofors-Trondheim(20 km vor) |
333 |
22. Jun |
Trondheim |
37 |
23. Jun |
Trondheim-Kristiansund-Malde-Andalsnes |
316 |
24. Jun |
Andalsnes-Trollstieg-Geiranger-Sandane |
224 |
25. Jun |
Sandane-Sogndal-Gol |
263 |
26. Jun |
Gol-Hönefoss-Dramm-Sandefjord-Strömstadt |
293 |
27. Jun |
Strömstadt-Lysekit-Mygenäs |
185 |
28. Jun |
Mygenäs-Göteborg-Halmstad-Torekov(Bjärehalvön) |
281 |
29. Jun |
Torekov-Malmö-Nyborg-Sönderborg-Flensburg |
423 |
30. Jun |
Flensburg-Hildesheim |
401 |
01. Jul |
Hildesheim-Mühltal |
351 |
Summe |
8520 |

Bericht:
Planung: Die Route war grob für den Hinweg geplant, die Planung für den Rückweg ergab sich spontan. Uns wurde für den Hinweg auf jeden Fall die Innlandroute empfohlen wegen der schönen Landschaft. Die Küstenroute führt vorwiegend über dichtbefahrene Autobahnen oder Schnellstraßen, das ist etwas für eilige Nordkappfahrer.
Start am 04.06. nach Hildesheim mit Übernachtung, Weiterfahrt am 05.06. nach Lüneburg. In Lüneburg treffe ich mich mit Rainer für die gemeinsame Tour zum Nordkapp, Rainer auf einer Harley-Roadking, ich mit meiner kleinen Shadow 125. Wir fahren für die erste Nacht auf den Campingplatz bei Salem, sehr zu empfehlen. Dort treffen wir uns noch zu einem zünftigen Grillabend mit zwei anderen Bikern.
06.06. Salem-Trelleborg. Frühmorgens begrüßt uns die Sonne, die uns den ganzen Tag nicht verlässt. Über wunderschöne Kastanienalleen cruisen wir nach Rostock. Dort nehmen wir die Fähre bis Trelleborg, Ticketkauf und Einschiffen verläuft problemlos. In Trelleborg übernachten wir auf dem örtlichen Campingplatz, ich habe so 20 EUR pro Person in Erinnerung.
07.06. Trelleborg-Sävsjö. Bis hinter Lund fahren wir Hauptstraße, dann mit Navi verträumte, leere Nebenstraßen, vorbei an flachen Seen und durch dichte Wälder.
08.06. Sävsjö-Ludvika. Heute war es schon etwas kälter. Wir fuhren erst auf der 128, dann die 32, 211,51,60(50), dann lotste uns der Navi über Schotterstraßen (kürzester Weg ohne Autobahn), dann auf die 233 bis wir wieder auf die 60(50) kamen. Auf der 60 begegneten wir LKW-Verkehr, war aber nicht hinderlich. Und es wurde kälter, obwohl die Sonne schien. Nachts hatten wir leichten Frost, das Zelt war frühmorgens mit einer Raureifschicht bedeckt.
09.06. Ludvika-Östersund. Bis Rattvik fuhren wir die 60(50), dann auf der leeren Nebenstraße 301-296 durch malerische Seelandschaften. Später erreichten wir die 45 mit etwas mehr Verkehr, der aber wegen der späten Tageszeit nicht mehr so dicht war.
10.06. Östersund-Arvidsiaur. Wir sind jetzt schon weit nördlich von Stockholm, die Gegend ist nur noch dünn besiedelt, die Landschaft erscheint unberührter. Die Fahrt ging nur über die 45. Heute hatten wir den ersten Kontakt zu Rentieren, die hier frei herum laufen. Sie bleiben auf der Straße stehen, staunen uns an, aber bis der Fotoapparat endlich schussbereit ist (Bremsen, Handschuhe aus, Tankrucksack öffnen, Kamera rausholen usw.), sind die Tiere von der Straße verschwunden.
Heute übernachten wir in einer schönen Hütte für 500 skr (ca 53 EUR).
11.06. Arvidsiaur-Karesuando.Heute nur auf der 45 gefahren. Wo 45 und E10 gemeinsam verlaufen, ist der Verkehr etwas dichter. Mittags das erste Highlight: Wir überqueren den Polarkreis. Eine gerade Linie ist vom linken Hügel über die Straße bis zu einem See markiert. Nichts spektakuläres, aber trotzdem für uns ein beeindruckendes Erlebnis.
Nachmittags fuhren wir über zwei lange einspurige Baustellen mit katastrophaler Schotteroberfläche, ohne jede Verkehrsregelung. In Karesuando fanden wir auf einem Campingplatz eine
Hütte für ca 24 EUR.
12.06. Karresuando-Repvag. Jetzt gibt es nur noch eine Straße Richtung Nordkapp. Diese führt durch die unterschiedlichsten Vegetationszonen. Während anfangs Kiefern und Birken noch relativ normal wachsen, begegnen uns auf den Hochplateau nördlich von Kauto nur Krüppelbirken, die gerade erst ausschlagen. Um Alta herum in Meereshöhe wird es noch einmal grün und vegetationsreich, hinter Alta auf etwa 400 müNN wachsen dann nur och Flechten und Moose. Auf der Halbinsel Repvag mieten wir uns eine Hütte, zum Zelten ist es so weit nördlich doch etwas zu kalt. Um Mitternacht scheint immer noch die Sonne, schon ein merkwürdiges Gefühl.
13.06. Nordkapp. Frühmorgens brachen wir dann zum Nordkapp auf. Auf diesen letzten Kilometern begegneten uns viele Radfahrer mit Reisegepäck, Hut ab, denn es geht doch recht bergig zu.
Meine 125er hatte ganz schön zu arbeiten. Der Eintritt zum Nordkapp beträgt 25 EUR, für Radfahrer frei!. Der riesige Parkplatz davor war total leer,glücklicherweise. Und dann sahen wir die berühmte Weltkugel. Fototermin, ein wenig spazieren gehen, Ausstellung im Nordkappgebäude besichtigen, mehr kann man da nicht machen. Lohnenswert? Für uns ja! Nachmittags
fuhren wir wieder bis Repvag zurück.
Während die Hinfahrt zum Nordkapp relativ zügig gefahren wurde, nahmen wir wir uns für den Rückweg mehr Zeit, kürzere Etappen, mehr Zwischenstops.
14.06. Repvag-Fossaq(Tretten). Heute fuhren wir nur auf der E06. Ab Alta führt die Straße vorbei an Fjorden mit fantastischen Ausblicken. Leider waren die Bergspitzen in Wolken verhüllt,
sonst wäre es noch grandioser gewesen.
15.06. Fossaq-Fossbaken. Heute eine schöne Fahrt mit einigen Pausen entlang von Wasserfällen und malerischen Fjorden. Nur das Wetter hätte besser sein können, regnerisch bei 5-10 Grad.
16.06. Fossbaken-Svolvär. Wir fuhren erst die E06, bogen dann auf die neue E10 RichtungLofoten ab. Die Landschaft der Lofoten ist einmalig. Steile Berge ragen über 1000 m aus dem Meer heraus, kleine
Inselgruppen liegen malerisch in den Fjorden, die Wasserfarbe ist tiefblau oder türkis. Zumindest, wenn die Sonne scheint. Und wir hatten Glück mit dem Wetter. Wer in die Nähe der Lofoten kommt, sollte diese auf jeden Fall besuchen.
17.06. Lofoten. Der heutige Tag war einer Erkundung derLofoten vorbehalten. Wir fuhren auf der E10 bis A, zurück nach Svolvär über die 815. Das Auge konnte sich kaum satt
sehen an den faszinierenden Landschaften, mal steile Felsen, mal flache Wiesen. Dazwischen bunte Holzhäuser in dem typischen norwegischen Baustil mit Bemalung. In den Buchten standen die alten Fischerhäuser dicht am Wasser, vielfach auf Stelzen im Wasser.
18.06. Svolvär-Krakmo. Von Svolvär bis Lödlingen fuhren wir auf der E10. Obwohl wir die Strecke schon einmal gefahren waren, erschien sie auf dem Rückweg wieder wie neu, voller
schöner Aussichten. Mit der Fähre ging es dann von Lödlingen nach Bognes, dann weiter auf der E06 bis zu einem romantisch gelegenen Zeltplatz an einem See. Jetzt wieder weiter südlich und wärmer erlebten wir etwa ab 21:00 Uhr eine noch erträgliche Invasion der Mücken.
19.06. Krakmo-Brattland. Durch zahlreiche Tunnel ging es bis nach Fauske, weiter auf der 80 Richtung Bodö, später auf der 17. Der Zustand der Straßendecke war katastrophal,
bereichsweise konnte man nicht schneller als 60 kmh fahren. Fahrspaß kam trotzdem auf, da die Strecke am Meer einerseits kurvenreich und landschaftlich sehr reizvoll war. Ungewöhnlich sind die vielen rund abgeschliffenen Berghänge, ein Resultat der letzten Eiszeit. Auf der Strecke konnten wir auch einen Gletscher bewundern, dessen Zunge bis fast an das Meer reichte. Abends gezeltet.
20.06. Brattland-Trofos. Die Strecke führte erst auf der 17, dann von Nesna nach Levaog mit der Fähre. Die erste verpassten wir um 1 Minute, dadurch ergaben sich 1,5 Stunden Wartezeit. Danach weiter auf der 78, ab Mösjöen die E06. Die Nebenstraßen waren kurvig, landschaftlich sehr schön, leider auch wellig, so daß man kaum schneller als 70 kmh fahren konnte. Die E06 war dann relativ langweilig, konstant 80 kmh auf ebener Straße. Etwa 20 km hinter Mosjöen trafen wir auf einen gigantischen Wasserfall, auf jeden Fall eine Besichtigung wert. Übernachtung auf einem sehr neuen Zeltplatz etwa 10 km nach dem Wasserfall.
21.06. Trofos-Trondheim. Heute fuhren wir auf der E06, ohne landschaftliche Höhepunkte. Der Verkehr ist dichter als auf den Nebenstraßen, der Belag natürlich besser. Etwa 70 km vor Trondheim begann der Stop and Go-Verkehr. Wir übernachteten auf einem Campingplatz etwa 20 km vor Trondheim.
22.06.Trondheim. Heute besichtigten wir die Stadt Trondheim. Sehenswert ist auf jeden Fall der Dom, von außen und innen, und eine Turmbesteigung bietet einen fantastischen
Überblick über die Stadt. An einem Kanal begeistern alte, bunte Speicherhäuser. Der im Fremdenführer angepriesene Fischmarkt ist eher enttäuschend.
23.06. Trondheim-Andalnes. Wir fuhren auf der E39 bis zur endgültigen Sperrung der Straße. Konnten halt die norwegischen Hinweisschilder etwa 30 km vorher nicht genau verstehen! Wir mußten eine lange Strecke zurück und fuhren dann etwas umständlich über Kristiansund.
24.06. Andalnes-Sandane. Heute ein Tag der Höhepunkte!! Erst der Trollstiegen mit steilen Serpentinen, vorbei an einem gigantischem Wasserfall. Wer das versäumt, ist selber
schuld.
Dann ging es zu dem spektakulärsten Fjord in Norwegen, dem Geirangerfjord. Mit der Fähre fuhren wir von Geiranger bis Hellesylt. Auf der Fähre werden Erklärungen in deutscher Sprache zu den über 250 m hohen Wasserfällen gegeben, Hinweise zur Besiedlung entlang des Fjordes und Informationen zur Geschichte des Fjordes. Auf jeden Fall lohnenswert!! Die weitere Fahrt verlief ruhig bis zu einem Campingplatz Nähe Sandane.
25.06. Sandane-Gol. Weitestgehend Hauptstraße gefahren. Bei Vindhella/Borgund bietet sich eine Nebenstraße an (Historic Route) vorbei an einer sehenswerten Stabkirche und einem Wasserfall, der gegenüber den gestrigen Erlebnissen etwas verblasst. Am Nachmittag haben wir festgestellt, daß der von vielen Motorradfahrern erwähnte Verschleiß von Reifen zutreffend ist, bei meinem Hinterradreifen zeigte sich leicht die Karkasse. Dabei hatte ich beim Start wirklich ausreichend Profil auf dem Reifen gehabt. In Gol gab es keine Werkstatt mit passendem Reifen.
26.06. Gol-Strömstadt. Von Gol nach Hönefoss führte die 40 an einem malerischen See entlang, liebliche Täler und Höhenzüge, ähnlich wie im Allgäu. Wegen der immer sichtbarer werdenden Karkasse fuhr ich maximal 60 kmh, war ganz gemütlich. In Hönefoss stellte ich mein Motorrad ganz hinten auf einem Parkplatz ab, so daß man das Gewebe am Reifen nicht sehen konnte. In einem Hotel bat ich um telefonische Hilfe, und an der Rezeption fand man dann einen Reifenhandel, der einen passenden Reifen hatte. Das Hinterrad musste ich selbst ein- und ausbauen, das durfte die Werkstatt nicht!? Sie stellten mir aber immerhin eine mobile Hebebühne zur Verfügung. Und der alte Reifen war wirklich am Ende. Mit etwa 100 EUR fand ich den Reifen auch nicht überteuert. Dann weiter auf der Nebenstraße 285, schöne Kurven, schöne Gegend, und keine Angst mehr, daß der Reifen seinen Geist aufgibt. Von Sandefjord fuhren wir dann mit der Fähre bis Strömstadt für immerhin günstige ca 13,50 EUR pro Person incl. Motorrad.
27.06. Strömstadt-Mygenäs. Von Strömstadt fuhren wir auf der 176, dann kleinere Nebenstraßen, die 163 und 162, nach Lysekil. Dort besichtigten wir für 9,50 EUR das Meerwasseraquarium, zu teuer, für das was dort geboten wird. Dann ging es weiter über die Insel Orust bis zu einem Zeltplatz. War eine relativ langweilige Fahrt, kaum Blicke auf's Meer, dafür mehr Landwirtschaft in flacher Ebene.
28.06. Mygenäs-Torekov. Wir fuhren fast immer auf Nebenstraßen durch eine eintönige flache Landschaft mit vorwiegend landwirtschaftlicher Nutzung. Ein krasser Gegensatz zu den faszinierenden Fjordlandschaften. In Göteborg besichtigten wir noch den Hafen.
29.06. Torekov-Flensburg. Bei Malmö überquerten wir das Wasser auf der Öresundbrücke, ein beeindruckendes Bauwerk. Dann ging es weiter Richtung Nyburg über die Storebeltbrücke, wieder beeindruckend. Über die 43 fuhren wir dann bis Bojden und überquerten mit der Fähre Richtung Fynshaf. Da wir kein dänisches Geld hatten, beschlossen wir mindestens bis Flensburg zu fahren und fanden dann einen Zeltplatz bei Glücksburg. Endlich konnten wir wieder deutsches Bier trinken.
30.06., 31.06. Flensburg-Hildesheim-Mühltal. Mit Zwischenstation in Hildesheim ging es dann auf die letzte Etappe bis Mühltal bei Darmstadt.
Karten:
Für eine Planung war die Marcopolo Reisekarte Skandinavien ausreichend. Für die Routen auf den vielen Nebenstraßen führt uns ein Navi immer sicher an das geplante Ziel.